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Mordfall vom 19.12.2021 in Baden-Baden
Datum: 25.02.2022
Kurzbeschreibung: Update zu den Pressemitteilungen des PP Offenburg vom 19. und 20.12.2021
Unter Bezugnahme auf die Pressemeldungen des Polizeipräsidiums Offenburg vom 19.12. und 20.12.2021
wird zu dem Tötungsdelikt vom 19.12.2021 in Baden-Baden ergänzend mitgeteilt:
Nachdem am 19.12.2021 gegen 06:00 Uhr von einem Hausmitbewohner ein Brand in einem Wohngebäude in Baden-Baden-Oosscheuern mitgeteilt
worden war, stellten die Rettungskräfte von Feuerwehr und Polizei fest, dass es in einer Wohnung im Erdgeschoss des Anwesens zu einer
Brand- und starken Rauchentwicklung gekommen war. Aus einer Wohnung im Obergeschoss wurden ein Erwachsener, ein Heranwachsender und eine
Jugendliche gerettet, vor dem Haus stand bereits ein 6jähriger Junge, der eine Rauchgasvergiftung erlitten hatte und sogleich
notärztlich betreut wurde. Im Schlafzimmer wurde die Leiche eines 6jährigen Mädchens entdeckt. Der im hiesigen
Ermittlungsverfahren beschuldigte Wohnungsinhaber wurde wenig später mit erheblichen Schnittverletzungen und einer Rauchgasvergiftung
in einem hinter dem Haus befindlichen Garten liegend aufgefunden. Er musste intensivmedizinisch versorgt werden.
Beim derzeitigen Stand der Ermittlungen gehen die Staatsanwaltschaft Baden-Baden und das Kriminalkommissariat Rastatt davon aus, dass sich
das 6jährige Mädchen, eine Spielplatzfreundin des Sohnes des Beschuldigten, mit dem Einverständnis seiner Mutter zur
Übernachtung in der Wohnung des Beschuldigten aufhielt. Die Spuren deuten darauf hin, der Beschuldigte habe dem Mädchen in der
Nacht zum 19.12. eine stark blutende, rasch zum Tod führende Schnittwunde zugefügt und sexuelle Handlungen vorgenommen.
Anschließend habe er in seiner Wohnung ein Feuer angezündet und dabei in Kauf genommen, dass sein Sohn und die im Obergeschoss
schlafenden Mitbewohner durch den erstrebten Brand getötet werden könnten. Seine Schnittverletzungen habe er sich
anschließend selbst beigebracht. Das Feuer sei aufgrund der starken Rauchentwicklung entdeckt worden und habe gelöscht werden
können, bevor wesentliche Gebäudeteile in Brand geraten seien.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht Baden-Baden am 20.12.2021 gegen den
Beschuldigten wegen des dringenden Verdachts, einen Menschen zur Befriedigung des Geschlechtstriebes getötet zu haben (Mord), wegen
versuchten Verdeckungsmordes in mehreren Fällen, wegen versuchter schwerer Brandstiftung und wegen gefährlicher
Körperverletzung einen Haftbefehl, der dem Beschuldigten in einem Justizvollzugskrankenhaus eröffnet wurde.
Der Beschuldigte, für den weiterhin die Unschuldsvermutung gilt, hat bislang zum Tatvorwurf geschwiegen. Der 33jährige deutsche
Staatsangehörige ist nicht vorbestraft und befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft.
